Vespatreffen 2010

Vespa macht warm ums Herz

Wenn einer noch einen Beweis dafür gebraucht hat, dass Vespa-Fahren glücklich macht, dann dürfte er seit dem zweiten Jahrestreffen des Vespa-Clubs Bayreuth am Samstag, 18. September, genau diesen kleinen Beweis bekommen haben. Mehr als 120 Vespen waren zum Aktienkeller in Bayreuth gesummt – und die Bandbreite war phänomenal: Nahezu jede Form, die die verschiedenen Vespa-Werke und Werkstätten der Lizenzbauer verlassen hat, war in Bayreuth mit am Start.
Dass nicht nur die Mitglieder des Vespa-Clubs Bayreuth dem ausgesprochen kühlen, aber zum Glück zum Teil sonnigen Wetter die beste Seite abgetrotzt und ihre Vespa aus der Garage geholt haben, belegte ein Blick auf die Nummernschilder: Bamberg, Erlangen, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, München – die Radionachrichten haben sogar einen Pfälzer, der auf der Durchreise war, zum Aktienkeller gelockt. Sein Lob kann durchaus für die ganze Veranstaltung gelten: „Da habt Ihr ganz schön was auf die Beine gestellt – klasse.“ Vielleicht findet er ja im nächsten Jahr mit einer seiner Vespas den Weg zum Bayreuther Treffen? Ebenso wie Hans aus Rothenburg, der nicht lange überlegte, um mit seiner Grantourismo nach Bayreuth zu kommen – weil der Club eben so jung und gleichermaßen so aktiv ist, wie er sagte.
Der Hof des Aktienkellers und der gegenüberliegende Parkplatz waren den ganzen Nachmittag gut besucht, die 300 Bändchen und ebenso viele Jahrestreffen-Aufkleber, die als Souvenir bei den Gästen hoch im Kurs standen, haben lange nicht ausgereicht.
Dass der heimliche Höhepunkt des Treffens – das ja eigentlich das offizielle erste Jahrestreffen des Vespa-Clubs Bayreuth war – die Ausfahrt war, ist klar. Sie war im wahrsten Sinn des Wortes erfrischend: wegen der frischen Temperaturen für die rund 100 Mitfahrer, aber auch für die vielen Zuschauer an der Strecke durch die Innenstadt und über die Uni zurück zum Aktienkeller. Viele blieben begeistert stehen – und schnupperten etwas verstohlen, aber durchaus mit Genuss, die vollsynthetische Wolke der Zweitakter, die für ein paar Minuten über dem Ring und dem Rest der Strecke hängen blieb. Ein Pärchen auf der Brücke des Rotmain-Centers konnte sich gar nicht mehr einkriegen ob der vielen Roller: „Ach, schau mal, wie viele das sind!“, sagte die Frau. Und der Mann antwortet fast ehrfürchtig: „Na klar, das ist doch der Club...“
Der Club – zumindest ein Teil davon – ließ am Samstag bis spät in den Abend das Treffen im Hörsaal des Aktienkellers ausklingen. Mit der Genugtuung eines gelungenen Vespa-Treffens in den Knochen. Und der Vorfreude aufs nächste Jahr im Hinterkopf.

Eric Waha

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